Chiropraktik
Was ist Chiropraktik?
Die Chiropraktik versteht sich als Ergänzung zur Schulmedizin. Mit dem Fokus auf Gesundheit kann der Chiropraktor durch gezielte Impulse die Selbstheilungskräfte aktivieren. Er arbeitet mit den Händen und verzichtet auf den Einsatz von Medikamenten, Operationen und Technologien. Bei der Diagnose betrachtet er den ganzen Menschen als körperlich, seelisches und geistiges Wesen. Durch genaues Beobachten des Bewegungsverhaltens, Ertasten von Gewebeveränderungen und Gespräche mit dem Patienten identifiziert er die individuellen Ursachen der Beeinträchtigungen.
Methode der Chiropraktik
Die Chiropraktik ist ein ganzheitlicher Behandlungsansatz bei Beeinträchtigungen der menschlichen Bewegungsorganisation. Einschränkungen der Wirbelsäulenbeweglichkeit wirken sich vor allem aus der Sicht der akademischen Chiropraktoren auf die Funktionen des Nervensystems aus. Hier sind wir auch im Disput mit der evidenzbasierten Medizin. Die Nerven stehen prinzipiell mit jeder Zelle in Verbindung, daher können Störungen der Nervenbahnen in nicht wenigen Fällen die Körperfunktionen beeinträchtigen. Erfahren Sie mehr über unsere chiropraktorischen Schwerpunkte.
Chiropraktik für Kinder und Säuglinge
Von der Geburt an wirken auf die Wirbelsäule, Schädelknochen und Halswirbel enorme Kräfte. Manchmal entstehen daraus Reizungen des Nervensystems, welche durch kleinere Stürze in der Kindheit verstärkt werden. Auch mangelnde Bewegung und eine ungesunde Ernährung tragen zu Beschwerden und Fehlhaltungen Baby- und Kleinkindalter sowie in der Kindheit bei. Da die Behandlung von Schwangeren, Babys, Kleinkindern und Kindern einer unserer Praxisschwerpunkte ist und um Sie ausführlich sowie übersichtlich darüber informieren zu können, haben wir uns entschlossen der Chiropraktik und Osteopathie für Säuglinge und Kinder eine eigene Internetpräsenz zu geben: www.kinderchiropraktik.de.
Qualifikation
Das Studium der Chiropraktik unterliegt international definierten Standards. Die höchste Ebene ist die internationale Kommission (Council on Chiropractic Education (CCE)), welche eine Europäische Kommission (European Council on Chiropractic Education (ECCE)) unterhält und hier in Europa die Studiengänge zertifiziert. Nur Studiengänge, welche die ECCE Akkreditierung genießen, erfüllen den Europäischen Standard (ÖNORM EN 16224: 2015 02 01). Selbst die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat durch ihre Richtlinie zu Mindestanforderungen an das Studium und Sicherheit in der Chiropraktik (2006) (Download) eine Basis für den Beruf des Chiropraktors definiert. Eine deutsche Version kann bei der Deutsche Chiropraktoren-Gesellschaft e.V. angefordert werden.
Hier werden Grundlagen für das Studium der Chiropraktik gelegt, welches ein vier- bis sieben-jähriges Vollzeitstudium umfasst und mit dem Bachelor of Science in Chiropractic (BSc), Master of Chiropractic (MChiro), Master of Science in Chiropractic (MSc Chiro) oder Doctor of Chiropractic (DC) abschließt. In Deutschland erfüllen derzeit ca. 130 Chiropraktor:innen die definierten Standards. Diese sind in der Deutsche Chiropraktoren-Gesellschaft e.V. organisiert.
Alle internationalen Standards werden von unseren Chiropraktor:innen in dieser Praxis selbstverständlich erfüllt.
Der Aufbau der Wirbelsäule
Die menschliche Wirbelsäule hat zahlreiche Aufgaben. Sie dient unter anderem als Stütze und Halt, ermöglicht den aufrechten Gang, sowie die Beweglichkeit im Allgemeinen und schützt das Rückenmark. Doch wie ist sie aufgebaut, damit sie all diese Aufgaben wahrnehmen kann? Was macht sie so besonders?
Das menschliche Skelett besteht aus ca. 206 Einzelknochen und lässt sich in das Schädel-, Rumpf- & Gliedmaßenskelett unterteilen. Zum Rumpfskelett zählen die Wirbelsäule, sowie der Brustkorb. Die menschliche Wirbelsäule besteht, von oben nach unten betrachtet, aus sieben Halswirbeln, zwölf Brustwirbeln und fünf Lendenwirbel und endet mit dem Kreuzbein & Steißbein, welche wieder aus ca. neun starren Wirbeln bestehen. Hiervon zählen fünf zu den Kreuzbeinwirbeln und zwischen vier und fünf zu den Steißbeinwirbeln. Insgesamt hat der Mensch also zwischen 33 und 34 Wirbel, 24 davon sind in der Regel beweglich. Jeder Wirbel besteht aus einem Wirbelkörper, einem Wirbelbögen und Seiten-, sowie Dornfortsätzen.
Betrachtet man die Wirbelsäule von der Seite, so fällt auf, das sie doppelt s-förmig ist und die einzelnen Abschnitte unterschiedlich geformt sind. Die Halswirbelsäule weist eine Biegung nach vorne (lateinisch ventral) auf. Die Brustwirbelsäule wiederum wölbt sich nach hinten (dorsal), und die Lendenwirbelsäule wieder nach vorne. Das Kreuzbein und Steißbein sind wieder nach hinten gewölbt. Die Verformung der Brustwirbelsäule nach vorne wird auch als Kyphose bezeichnet. Durch die Kyphose wird eine gute Entfaltungsmöglichkeit der Lunge gewährleistet. Die Wölbung nach hinten wird Lordose genannt und wirkt als Ausgleich zur Kyphose.
Die S-Form ermöglicht uns Menschen zum einen den aufrechten Gang und zum anderen wirkt sie als eine Art Stoßdämpfer. Es werden Stöße und Erschütterungen, die beispielsweise beim Gehen entstehen, abgefedert und das Gehirn vor Erschütterungen geschützt. Wenn die Wirbelsäule von vorne betrachtet wird, so sollte sie annähernd einer geraden Linie entsprechen. Eine Abweichung hiervon wird Skoliose genannt. Die größte Beweglichkeit liegt in der Halswirbelsäule vor. Aufgrund der Rippen und der schräg gestellten Dornfortansätze ist die Brustwirbelsäule am wenigsten beweglich.
Die Wirbel
Als Wirbel werden alle knöchernen Elemente der Wirbelsäule bezeichnet. Wie bereits erwähnt, hat jeder Mensch zwischen 33 und 34 Wirbel und jeder dieser Wirbel besteht aus einem Wirbelkörper, einem Wirbelbogen und Seiten-, sowie Dornfortsätzen. Der Wirbelkörper schließt sich an den knöchernen Wirbelbogen an, wodurch sich in der Mitte des Wirbelknochens ein Hohlraum bildet. Die Gesamtheit dieser Hohlräume bildet den Wirbelkanal, in dem sich das Rückenmark einschließlich Hirnhäuten und dem Nervenwasser befindet. Die Wirbelbögen zweier benachbarter Wirbel, lassen einen Zwischenraum auf jeder Seite frei. Dieser Zwischenraum wird als Zwischenwirbelloch bezeichnet. Hierdurch tritt der Spinalnerv des Rückenmarks aus dem Wirbelkanal. Der Spinalnerv lässt sich in zwei verschiedene Arten einteilen. Zum einen gibt es die motorischen Fasern, die Signale für die Bewegung aus dem Hirn über das Rückenmark an die Muskeln und Eingeweide weitergeben. Zum anderen gibt es sensible Fasern, die Berührungen, Druck, Kälte, Wärme, Schmerz usw. von der Haut, den Muskeln, Gelenken und Eingeweiden an das Hirn melden.
Die Bandscheibe
Zwischen zwei benachbarten Wirbelköpern liegt die Bandscheibe, die als Stoßdämpfer agiert. Die menschliche Wirbelsäule beinhaltet insgesamt 23 Bandscheiben. Ohne sie wären wir nicht in der Lage, uns zu bewegen, da sie erst die rotierenden und seitlichen Bewegungen der Wirbelkörper zueinander ermöglicht. Allerdings die die Beweglichkeit durch den äußeren Faserring und verschiedene Bänder begrenzt.
Wie bereits erwähnt, dient die Bandscheibe als eine Art Puffer, der den Druck, der auf der Wirbelsäule lastet, gleichmäßig auf die Wirbelkörper verteilt. Im Inneren liegt der Gallertkern, der aus 85 % Wasser besteht und eine mit Zahnpasta vergleichbare Konsistenz hat. Je mehr die Bandscheibe belastet wird, umso dünner wird der Gallertkern. Bei Entlastung, kann er wieder Wasser und frische Nährstoffe aufnehmen, wodurch er sich wieder verdickt. Im Laufe des Lebens verliert die Bandscheibe die Fähigkeit, genug Nährstoffe und Flüssigkeit aufzunehmen, wodurch Verschleiß entsteht.