Craniosacrale Therapie
Was ist Craniosacrale Therapie?
Der Name der craniosacralen Therapie hat sich aus den beiden lateinischen Begriffen „Cranium“ (Schädel) und „Sacrum“ (Kreuzbein) gebildet. Ihren Ursprung hat die craniosacrale Therapie im 20. Jahrhunderts in Amerika und geht auf den amerikanischen Osteopathen William Sutherland zurück, der zu seiner Zeit Schüler von Andrew Taylor Still war, der auch der Begründer der Osteopathie war.
Diese alternative Therapie stellt eine ganzheitliche und manuelle Behandlungsmethode dar. Unter manuellen Behandlungsformen werden Verfahren verstanden, bei der die Beschwerden mit speziellen Handgriffen gelindert oder verschwinden. Ganzheitliche Methoden arbeiten auf struktureller, emotionaler und psychologischer Ebene.
Die Behandlung beruht auf der Annahme, dass das Hirnwasser oder auch Liquor genannt, ein starker Einflussfaktor des menschlichen Wohlbefindens darstellt. Das Hirnwasser umgibt das Gehirn und Rückenmark, was zusammen das zentrale Nervensystem (im Folgenden: ZNS) ergibt und dient als eine Art Wasserkissen und Puffer vor äußeren Erschütterungen. Vom Schädel bis zum Kreuzbein pulsiert der Liquor mit einem Rhythmus zwischen sechs und zwanzig Zyklen pro Minute.
Bei der craniosacralen Therapie wird davon ausgegangen, dass eine Veränderung der Strömung die Ursache für verschiedenen Erkrankungen und Symptomen ist. Mögliche Ursachen für den veränderten Stromfluss können Bewegungseinschränkungen der Schädelknochen, der Wirbelsäule oder des Beckens sein, das weitreichende Auswirkungen auf den Köper haben kann und Schmerzen verursacht.
Wie läuft die craniosacrale Therapie ab?
Der Therapeut, wie zum Beispiel der Chiropraktor, setzt diese Behandlungsmethode ein um den Hirnwasserfluss wieder zu normalisieren. Dabei wird der Faktor, der die Strömung stört, aufgespürt und durch spezielle Hand- und Drucktechniken behoben. Dadurch soll der Körper seine Selbstheilungskräfte mobilisieren, die Durchblutung verbessern und für eine tiefgreifende Heilung sorgen.
Währenddessen werden sowohl die Pulsation des craniosacralen Rhythmus im Hinblick auf Symmetrie, Frequenz pro Minute, Stärke der Bewegung, Qualität als auch die Beweglichkeit der Schädelknochen und Wirbelsäule, der Muskeltonus und die Mobilität der Faszien im Körper untersucht.
Hervorzuheben ist hier wieder die Betrachtung des Patienten als Ganzes. So kann es schon einmal passieren, dass die Drucktechnik an der einen Körperstelle, die Symptome, die an einer anderen Körperstelle aufgetreten sind, lindert. Schließlich ist auch hier unser Körper nur funktionstüchtig im Zusammenspiel mit allen anderen Körperteilen. Als zusätzliche Unterstützung nutzen wir in unserer Praxis Keile (sogenannte Blocks) unter dem Becken. Dies entstammt der chiropraktischen Weiterentwicklung der craniosacralen Therapie, der Sacro-Occipital-Technique (SOT)
Allerdings sollte berücksichtigt werden, dass die Therapie und der Verlauf von Mensch zu Mensch variieren kann, wodurch die Anzahl der benötigten Sitzungen stark variieren kann.
Welche weiteren Ziele verfolgt diese Behandlungsmethode?
Die Behandlung mittels craniosacraler Therapie verfolgt unter anderem das Ziel, das Nervensystem zu normalisieren, das durch eine mangelhafte Blutversorgung beeinträchtigt sein kann. Des Weiteren soll die Reaktion auf Stress und die Zirkulation im Allgemeinen normalisiert werden. Als weiteres Ziel ist die Verbesserung des Gleichgewichtssinns mittels Homöostase und der Spannungsausgleich aller Körperfaszien zu nennen.
Bei welchen Symptomen kann die Therapie angewandt werden?
Die Craniosacrale Therapie hat viele verschiedene Einsatzmöglichkeiten und ist Anwendbar bei Menschen jeden Alters- egal ob Säugling oder Erwachsener. Sowohl bei der Schmerzbewältigung bei Symptomen wie Migräne, Gelenk-, Muskel-, Kopf- und Rückenschmerzen als auch bei der Stabilisierung nach körperlichen Verletzungen hat sich diese Therapieform bewährt. Des Weiteren kann sie auch von Nutzen sein bei emotionalen Traumata oder Stress- und Erschöpfungssymptomen und bei der Regeneration und Erholung unterstützend wirken.