Tinnitus
Das Wort Tinnitus stammt vom lateinischen Begriff Tinnitus Aurium (das Klingeln der Ohren) ab und bezeichnet ein Symptom, bei dem die betroffene Person unter Ohrengeräuschen oder Ohrensausen leidet. Das besondere hieran ist, dass die Geräusche nicht von einer äußeren Schallquelle hervorgerufen werden, sondern vom Inneren kommen und in der Regel nur von der betroffenen Person selbst gehört werden. Die Ohrengeräusche machen sich bemerkbar als Pfeif- oder Pieps Töne, Rattern, Zischen, Rauschen oder tiefes Brummen.
Diese als Tinnitus bezeichneten Geräusche, kennt fast jeder und meist vergehen sie innerhalb kürzester Zeit. Wenn die Geräuschkulisse aber über Stunden oder Tage ein Begleiter wird, sollte man aufmerksam werden, da der Tinnitus sonst chronisch werden kann. Allein in Deutschland sind laut der deutschen Tinnitus-Liga 2,9 Millionen erwachsene Menschen von lang andauernden Ohrengeräuschen betroffen.
Welche Arten von Tinnitus Beschwerden lassen sich unterscheiden?
Es lassen sich mehrere verschiedene Formen unterscheiden. Zum einen gibt es den akuten Tinnitus, der erst kürzlich (also vor weniger als drei Monaten) aufgetreten ist. Sollten die Geräusche schon vor mehr als drei Monaten aufgetreten sein, so wird von chronischen Tinnitus gesprochen.
Des Weiteren kann die Erkrankung nach dem Belastungsgrad für die betroffene Person unterschieden werden, welcher von der Art und Lautstärke der Geräusche abhängt. Solange die Symptome gar nicht oder gelegentlich als störend empfunden werden, liegt der kompensierte Tinnitus vor, zu dem die Schweregrade 1 und 2 zählen. Bei Schweregrad 1 liegt noch keine Beeinträchtigung vor. Bei dem zweiten Grad werden die Ohrgeräusche vor allem in Belastungssituationen als störend empfunden oder bei Stress. Die Grade 3 und 4 beziehen sich auf den dekompensierten, vorangeschrittenen Tinnitus. Bei dem dritten Grad hat sich die Belastung schon auf den privaten und beruflichen Alltag ausgeweitet. Bei dem vierten Grad hat der Tinnitus schon schwerwiegende Folgen auf Psyche und Körper. Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Schlafprobleme, abnehmende Leistungsfähigkeit, Angst, Schmerzen, Depressionen und Suizidgedanken können durch die Ohrgeräusche ausgelöst werden.
Wodurch kann der Tinnitus entstehen?
Neben typischen Ursachen, wie starker Lärm, Ohrenentzündungen oder andere Erkrankungen im Ohr, kann auch die Wirbelsäule der Auslöser für das Leiden sein. In der Regel führt eine Störung der Halswirbelsäule zu einem einseitigen Ohrgeräusch, das sich meist als tiefes Brummen oder Rauschen bemerkbar macht. Des Weiteren kann Schwindel ein Begleiter sein.
Durch einseitiges Arbeiten am Computer, Kälteeinwirkungen oder Überkopfarbeiten können Blockaden der oberen Halswirbel hervorgerufen werden, auch das nächtliche „verlegen“ ist eine mögliche Ursache. Als weitere Ursachen können Fehlstellungen der Halswirbelsäule, Schleudertrauma bei einem Unfall oder ein Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule genannt werden.
Diese Fehlstellungen innerhalb der Wirbelsäule wirken sich auf das Nervensystem aus, wodurch Impulse an das Hirn gesendet werden. Das Hirn kann allerdings die Signale und Impulse nicht korrekt deuten, wodurch unter Umständen der Tinnitus ausgelöst wird.
Chiropraktik als Abhilfe gegen Tinnitus
Sollte der Tinnitus tatsächlich durch die Wirbelsäule hervorgerufen worden sein, dann sind sanfte Behandlungsmethoden, wie sie beim Chiropraktor durchgeführt werden, meist eine gute Lösung. Sobald der Therapeut festgestellt hat, welcher Wirbel für die Beschwerden verantwortlich ist, kann er die Fehlstellung durch gezielte Justierung mit Impulsen korrigieren. Durch die manuelle Behandlung sollen die körpereigenen Selbstheilungskräfte aktiviert werden. Nach der Behandlung vermindern sich die Nervenirritationen, die den Tinnitus hervorgerufen haben, wodurch zuerst die Ohrgeräusche abklingen und mit der Zeit verschwinden können.